INTERKULTUR IN STUTTGART
IN MAGAZIN
Branko Arnsek Sextett:
Move Closer!
59music
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Jürgen Spieß
Das Debütalbum Move closer! des Branko Arnsek Sextetts ist ein Resümee des langjährigen musikalischen Schaffens ihres Bandleaders. Dafür hat der Stuttgarter Bassist Branko Atrnsek sechs junge Musiker*innen um sich geschart, die mit dem Material umgehen können, das Einflüsse vom Balkan bis Kuba im Modernen Jazzgewand beinhaltet.
Dabei bewegt sich das nei gegründete Branko Arnsek Sextett in Bahnen, die man ganz ohne Hähme als traditionell begreifen kann. Basierend auf der Tradition des Jazz, ist zwischen den Themen spannendes Experimentieren angesagt. Ausgewogene Solobeiträge vermischen sich mit dynamischen Klangbildern, wobei die Ausflüge in den freien Raum und in die afrokubanische Folklore immer wieder von einem pulsierenden und swingenden Rhythmus aufgefangen werden. Gleichzeitig ist diese Musik ganz von heute. Denn obwohl die Hülle vorgegeben ist, ist nichts Wesentliches gesetzt. Und nicht zuletzt überzeugt bei diesem Album noch etwas anderes. Die Improvisation. Hier offenbart jeder der beteiligten Musiker*innen seine persönliche Sicht der Fusion von Jazz und kubanischer Musik. Die Trommel-Eruptionen von Michael Mischl am Schlagzeug und dem Kubaner Reinier Ceruto an den Congas und Batas werden von Bassist Branko Arnsek, Pianist Fran Eberle und bei vier Titeln auch von der kubanischen Sängerin Johana Jo Jones unterstützt. Spätestens wenn sie mit ihren auf Spanisch gesungenen Einlagen zum Zug kommt, ist die Verbindung zwischen den verschiedenen Musikkulturen besiegelt. Für die nötige Würze sorgen ein zweiköpfiger Bläsersatz mit Anton Mangoldam Altsaxophon und Janos Löber an der Trompete.
Das Album beweist im zeitgenössischen Jazz ist es inzwischen nicht mehr notwendig auf Groove und Funktionsharmonik zu verzichten, um Neues zu schaffen. Innerhalb eines auf kollektive Spielfreude gepolten Ensembles treffen neben kubanischer Improvisationskunst auch Melismen aus dem nordamerikanischen R&B-Genre aufeinander.